Samstag, 19. November 2016

 „Damals war viel zu wenig Platz“

Vor 50 Jahren wurde die neue Kirche St. Pankratius nach langem Bestreben endlich eingeweiht

NORDKIRCHEN. 50 Jahre ist es her, dass die Einweihung der neuen St.-Pankratius-Kirche durch Weihbischof Heinrich Baaken am 16. November 1966

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Alle Fotos und Erinnerungen hat Peter Wiegand, Mitglied im Heimatverein, über Jahrzehnte hinweg gesammelt. Elfriede Kussel und Walter Wißmann (v.l.) erinnerten sich gemeinsam an die Zeit vor 50 Jahren. Das Bild oben rechts zeigt den alten Kirchplatz von damals. RN-FOTO KNOPP

 „Die Kirche war viel zu klein. Häufig standen die Leute bis draußen, weil es zu wenig Plätze gab. Eine Alternative war nur die Orgelbühne, von der man aber nichts sehen konnte“, erinnert sich Elfriede Kussel, stellvertretende Vorsitzende des Heimatvereins, noch genau. Ihr Ehemann Bernard war gemeinsam mit Walter Wißmann als Maurer an den Bauarbeiten beteiligt. Die Planung übernahm das Architekturbüro Kösters und Balke aus Münster, das den Neubau durch seine Größe als Hauptteil der Kirche etablierte.

Bereits vor Beginn des Ersten Weltkrieges war ein Neubau der Kirche im Gespräch, der jedoch aufgrund der Währungsinflation und des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges undenkbar wurde. Erst mit der Amtseinführung von Pfarrer Joseph Icking im Juni 1958 kam Bewegung in die Planung. Da die alte Kirche seit 1961 unter Denkmalschutz stand, leitete er einen Anbau in die Wege. Der erste Spatenstich war am 19. März 1965, eineinhalb Jahre später folgte die Einweihung.

Hochwasser

„Wir haben eine Eisenspannung in der alten Kirche aufgezogen, damit das Gewölbe hält und damals noch mit Holzgerüsten und -leitern gearbeitet“, sagt Walter Wißmann. Besonders in Erinnerung hält er aber das Hochwasser im Juli 1965, für das die Arbeiten unterbrochen wurden: „Es hat einfach nicht aufgehört zu regnen, da stand die Kirche zum Teil schon unter Wasser.“ Den Tabernakel und weitere Requisiten hat die neue Kirche dem bereits verstorbenen Südkirchener Bildhauer Theodor Uhlmann zu verdanken. Seine Kunstwerke, wie die zwölf Steinkonsolen, Altarleuchten oder die Christusfigur, zieren bis heute die heiligen Räume. Elfriede Kussel und Walter Wißmann wissen seine Arbeit noch zu schätzen: „Sollte in Südkirchen noch einmal ein Straßenname gesucht werden, wir hätten da einen Vorschlag: Theodor Uhlmann.“ Heute seien die Reihen zwar nicht mehr so gefüllt wie früher, doch bei Hochzeiten, Jubiläen, Beerdigungen und Taufen werde die Größe der Kirche stets ausgenutzt, sind sich beide einig. Damals sind einige Häuser dem Anbau der Kirche gewichen, um heute mehr Gläubigen Platz zu schenken. Anna Knopp